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11.12.2020

Entscheidend im Ernstfall: Brandschutz bei Gewerbegebäuden

Porenbetondach schlägt Stahlblechdach bei Brandversuch.

Ob Sport-, Lager-, Mehrzweckhalle, Werkstatt oder Einkaufszentrum: Die Anforderungen an Gewerbegebäude sind hoch. Im Bau müssen sie wirtschaftlich sein und dann eine hohe Betriebssicherheit gewährleisten. Der Bereich Brandschutz und Explosionssicherheit spielt hierbei eine wichtige Rolle. Wir zeigen, wie der Schaden im Ernstfall minimiert werden kann.

Menschen und Güter schützen

An erster Stelle beim Brandfall steht natürlich der Schutz von Menschen. Wenn ein Gebäude brennt, muss sichergestellt sein, dass die Rauchentwicklung gering und die Konstruktion stabil bleibt, damit Personen in Sicherheit gebracht werden können. Der normierte Brandschutz hat daher eine Feuerwiderstandsdauer für Bauteile von 90 Minuten vorgesehen, um Feuer zu entdecken und Gebäude rechtzeitig zu evakuieren.

An zweiter Stelle steht die Erhaltung von Gütern oder der Betriebseinrichtung. Die meisten Unternehmer unterschätzen, welche enormen wirtschaftliche Folgen ein Feuer haben kann. Es gibt zwar Versicherungen, dennoch wird hier oft vergessen, dass ein Wiederaufbau teuer und zeitaufwändig ist – und sogar Jahre in Anspruch nehmen kann. Trotz Brandfall betriebsfähig zu bleiben, ist entscheidend. Das zeigt auch die Statistik: 70 Prozent der Unternehmen, deren Produktionshallen oder Bürogebäude durch Brände total zerstört wurden, melden in den zwei folgenden Jahren Insolvenz an. Daher gilt es ein Brandschutzkonzept zu integrieren, welches vor allem eines bietet: Sicherheit. 

"Der Brandschutz ist bereits integriert: Ab 175 mm Dicke erfüllen Wände aus bewehrten Porenbeton-Elementen ohne zusätzliche Maßnahmen alle Anforderungen an Brandwände."
Mario Schmitz
Produktmanager Hebel

Am wichtigsten: der Baustoff

Ein entscheidender Faktor für die Brennbarkeit von Hallen und Gebäuden ist das beim Bau verwendete Material. Als besonders sicher erweist sich hier Porenbeton. Er ist in der höchsten Baustoffklasse A1 eingeordnet. Das bedeutet, dass der Baustoff nicht brennt und im Brandfall weder Rauch noch Gase abgibt. Gleichzeitig haben schon kleine Porenbeton-Elemente die Eigenschaft, auch bei längeren Brandzeiten stabil zu bleiben. Baustoffe der Klasse A1 dürfen zudem nicht brennend abtropfen. In den anderen Baustoffklassen B, B1, B2 und B3 sind brennbare bis leicht entflammbare Baustoffe zusammengefasst.

Eine abgebrannte Lagerhalle, bei der nur ein Teil noch steht.
Hier wütete ein Feuer vier Stunden lang. Während die Lagerhalle links komplett abbrannte, entstand beim angrenzenden Archiv kein Schaden dank einer Brandwand aus Porenbeton.

Wirtschaftlich und sicher: eine gute Kombination

Etwa 30 % der Brände entstehen außerhalb eines Gebäudes und dringen dann über die Wände oder das Dach ins Innere ein. Bei der Gebäudehülle ist also besonderer Schutz gefragt. Gleichzeitig soll der Bau einer Halle wirtschaftlich bleiben.  Porenbetonwandplatten kombinieren die hervorragenden Eigenschaften des Baustoffes mit der effizienten Bauweise von großformatigen Massivbauteilen.

Hallen aus Porenbeton halten Brände von außen ab und verhindern eine Ausbreitung besser als Stahlblech- oder Betonkonstruktionen. Das gilt besonders für vollmassive Hallen, deren Dach ebenfalls aus Porenbeton besteht – umliegende Gebäude sind hier besser geschützt. Bei Blechdächern kommt es im Ernstfall schneller zu Übergriffen des Feuers und so entsteht oftmals ein hoher wirtschaftlicher Schaden.

Massivbauteile aus Porenbeton verformen sich kaum, bilden keine Risse aus und bleiben gas- und rauchdicht. In ausreichender Dimension widerstehen die Wandplatten einem Feuer bis zu 360 Minuten ohne funktionale Beeinträchtigung.

Blechdach vs. Porenbetondach

Ein Versuch zeigt, wie wichtig die gewählten Baustoffe sind. Auf dem folgenden Bild zu sehen: Zwei Aufbauten mit gleichen Wänden. Links wurde ein 200 Millimeter-Porenbetondach mit Mineralfaserdämmung und PVC-Dachbahn verbaut. Rechts ist ein 60 Millimeter Stahltrapezprofil mit Polystyroldämmung und zweimaliger Bitumenabdichtung installiert. Während beim Porenbetondach nur die PVC-Dachbahn schmolz und die Dämmung fast unversehrt blieb, fing die Bitumenpappe auf dem Stahldach Feuer und tropfte ins Innere.

Erfahren Sie mehr über den Brandversuch und Brandschutzmaßnahmen beim Gewerbebau im folgenden Bericht.

Ein Brandversuch mit zwei fast identischen Gebäuden.
Beim Gebäude mit Porenbetondach blieb die grundlegende Funktionalität beim Brandtest vorhanden.

Schadensbegrenzung bei Explosionen

Explosionen sind besonders gefährlich, denn eine Druckwelle, Splitter oder herumfliegende Bauteile können enormen Schaden anrichten. Auch hier erweisen sich Montagebauteile aus Porenbeton als besonders sicher: Sie können aufgrund ihrer massiven Bauweise kurzzeitig mehr Energie aufnehmen. Explosionskräfte werden zeitversetzt und ausgeglichener an die Befestigungen weitergeleitet, welche über das Versagen einer Halle entscheiden. 

Eine Untersuchung der Universität Karlsruhe hat gezeigt: Eine Hallenkonstruktion aus Porenbeton mit Explosionsluken im Dach hielt im Vergleich zu einer Trapezblech-Hülle einer ca. viermal so starken Explosion stand.

Vielseitig einsetzbar

Bei diesen Bauvorhaben wurden Porenbetonwandplatten verwendet. Weitere Referenzprojekte und mehr Infos sind hier zu finden. 

IKEA Lager mit Brandwänden aus Porenbetonteilen von Hebel.
Hier entstand ein Lager mit 90.000 m² Nutzfläche. Brand- und Komplextrennwände der insgesamt neun Hallen wurden aus Porenbeton angefertigt.
Das Einkaufszentrum Nidderforum aufgebaut aus Porenbetonelementen.
Auch bei diesem Einkaufszentrum wurde auf massive Porenbetonwandplatten gesetzt – Brandschutz und angenehmes Raumklima inklusive.
Eine Lagerhalle angebaut an eine Chemiefabrik.
Besonders Gefahrenstoffe brauchen eine sichere Lagerung. Daher hat man sich beim Lager dieser Chemiefabrik ebenfalls für ein Dach und Wände aus Porenbeton entschieden.

Mit Brandschutz aber ohne separates Tragwerk

Beim Bau von einfachen Hallenkonstruktionen gibt es die Möglichkeit auf ein separates Tragwerk zu verzichten, wenn das Mauerwerk ausreichend dimensioniert ist. So spart man Zeit und bis zu 30 % der Rohbaukosten – trotzdem wird der Brandschutz eingehalten. Erfahren Sie hier mehr über das sogenannte BosT-System.

Zudem hilft es, den Bauprozess durch die enge Zusammenarbeit mit einem starken Netzwerk zu beschleunigen. Professionelle Partner übernehmen bei Bedarf die technische Abwicklung und Montage. Mehr dazu erfahren Sie hier oder in den folgenden Broschüren.

Auf einen Blick

Zuverlässiger Schutz mit wirtschaftlicher Bauweise – Vorteile beim Bau von Hallen mit Porenbeton:

  • Maximale Temperaturdämpfung: Selbst nach stundenlangen Bränden wird die jeweils feuerabgewandte Seite von Porenbetonwänden kaum heißer als 60 °C. Explosive Stoffe sind so keiner gefährlichen Hitze ausgesetzt.
  • Schaden verhindern: Mit Brandwänden und einem Dach aus Porenbeton hat das Feuer keine Chance ins Gebäude einzudringen oder sich im Inneren auszubreiten.
  • Günstigere Versicherungsprämien: Ein gutes Brandschutzkonzept wird von Versicherungen mit niedrigeren Prämien honoriert.
  • Nicht nur brandsicher: Porenbeton sorgt für ein ausgeglichenes Raumklima, hat gute wärmedämmende Eigenschaften, einen guten Schallschutz und ist einfach zu verarbeiten.
Hohe Brandschutzauflagen und einfache Umsetzung: Der Bau einer Lagerhalle für Chemiefabrik Höfer in Kleinbittersdorf.

Fazit

Porenbetonteile übertreffen im Bereich Brand- und Explosionssicherheit die gesetzlichen Mindestanforderungen zum Teil um ein Vielfaches und können somit im Ernstfall den Fortbestand eines Unternehmens sichern. Zudem lassen sich Gewerbegebäude dank der großformatigen Montagebauteile wirtschaftlich und mit einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis errichten.

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