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Aufstockung mit Ytong Porenbeton

Mehrgeschossiges Haus mit 2 aufgestockten Geschossen

In Deutschland mangelt es in vielen Regionen an bezahlbarem Wohnraum. Eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts und des Bauforschungsinstituts ARGE besagt, dass über 700.000 Wohnungen fehlen – das größte Wohnungsdefizit seit über 20 Jahren. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Thema Aufstockung immer mehr an Bedeutung.

Sowohl auf Wohngebäuden als auch auf Büro- und Geschäftshäusern und sogar auf Parkhäusern lässt sich attraktiver neuer Wohnraum schaffen. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten, in denen die verfügbaren Flächen begrenzt sind, ist die vertikale Nachverdichtung eine sehr gute Option für dringend benötigte zusätzliche Wohnungen.

Die Aufstockung von Gebäuden bietet gegenüber Neubauten eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Aufstocken ist günstiger als neu bauen
  • Nachverdichtung ist klimafreundlich
  • Keine zusätzliche Flächenversiegelung
  • Akuten Wohnungsmangel schnell lindern
  • Soziale Durchmischung von Bewohnerstrukturen

Mit Porenbeton aufstocken

Porenbeton ist ein einfach zu verarbeitender Baustoff, der sich seit Jahrzehnten in zahlreichen Projekten aller Art bewährt hat. Neben seinem geringen Gewicht bietet er zahlreiche weitere Vorteile für Aufstockungen. Durch die rein mineralischen Rohstoffe wie Zement, Kalk, Quarzsand und Wasser und die gute Ökobilanz eignet sich Porenbeton auch hervorragend für energieeffizientes Bauen. Darüber hinaus ermöglicht eine monolithische Bauweise Planerinnen und Planern eine klare, einfache und sichere Lösung bei vielfältigen Projekten.

Porenbeton gehört zur Gruppe der Leichtbetone. Die Kombination aus niedriger Rohdichte und hoher Festigkeit macht den Baustoff sehr vielseitig. So lassen sich mit Porenbeton massive Konstruktionen ausführen, die neben einer hohen Tragfähigkeit auch die geltenden Anforderungen an Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz erfüllen.

Porenbeton: Ein Multitalent

Ein großer Pluspunkt beim Bauen mit Porenbeton ist das geringe Flächengewicht. Kein anderer massiver Baustoff ist so leicht wie Porenbeton. Für Aufstockungen ist dieser Aspekt essenziell. Denn Porenbetonsteine oder -elemente bringen durch ihre geringe Rohdichte nur wenig Last auf die Bestandskonstruktion. Dadurch eignet sich das Material ideal für Dachausbauten und Aufstockungen aller Art, bei denen nur geringe Auflasten in die Konstruktion eingebracht werden dürfen. Zudem lässt sich mit Porenbeton das Bauwerk in einem System erstellen. Wand, Dach und Decke können so mit hoher Präzision durch exakte Steinformate und Fügungen gebaut werden. Hierdurch erhält man eine Hülle, die massiv und dennoch leicht ist. Dies ist einzigartig und unter anderem wichtig für den sommerlichen Hitzeschutz.

Im Vergleich zu anderen massiven Baustoffen hat Ytong das geringste Gewicht.

Graphik: Gewicht von Ytong im Vergleich zu anderen Baustoffen
Gewicht 1 qm Wand in der entsprechenden Breite [B]

Nicht zuletzt sind Porenbetonkonstruktionen robust und langlebig. Die Einfachheit der Konstruktionen erleichtert Planenden wie Ausführenden ihre Arbeit nachweisbar und bietet gleichzeitig ein hohes Maß an architektonischer Freiheit. So lassen sich Außenwände mit herausragenden Wärmedämmeigenschaften ganz unkompliziert in massiver, einschaliger Bauweise erstellen. Mit homogenen Außenwänden aus Porenbeton lassen sich auch Wärme- und Schallbrücken, die bei anderen Konstruktionsarten oder Mischkonstruktionen, beispielsweise am Übergang Stein/Holz, schnell entstehen können, vermeiden.

Bestandsgebäude in der Alpspitzstraße in München
Bestandsgebäude in der Alpspitzstraße in München: Einst um 1950 gebaut, um die Wohnungsnot der Nachkriegszeit zu lindern, war die Siedlung mittlerweile in die Jahre gekommen.
Aufgestocktes Gebäude - Alpspitzstraße
Gut gelöst: Das aufgestockte Siedlungsgebäude um zwei Etagen in der Alpspitzstraße in München.
Aufgestocktes Gebäude in Plauen
Aufstockung eines Plattenbaus in Plauen mit Porenbeton statt in Holzbauweise - Brandschutz inklusive. Durch Aufstockung um zwei Etagen konnte schnell und kostengünstig Wohnraum geschaffen werden, ohne dass Bodenflächen neu versiegelt oder hohe Bodenpreise gezahlt werden mussten.

Optimal aufeinander abgestimmte Komponenten bedeuten einen schnellen und wirtschaftlichen Baufortschritt. Dabei kann man mit Porenbeton grundsätzlich auf zwei Arten konstruieren:

  1. Zuschneiden auf der Baustelle

    Ytong Steine - Zuschneiden auf der Baustelle mit einer Handsäge

    Die Planblocksteine aus Porenbeton lassen sich flexibel vor Ort zuschneiden und bearbeiten. Die einheitliche Struktur des Porenbetons macht die Bearbeitung auf der Baustelle sehr einfach und ermöglicht alle denkbaren geometrischen Formen.

     

     

  2. Im Werk vorkonfektioniert

    Darüber hinaus stehen optimal aufeinander abgestimmte Komponenten zur Verfügung, die einen schnellen und wirtschaftlichen Baufortschritt ermöglichen.

    Vor allem der Einsatz von raumhohen, vorkonfektionierten Systemwandelementen macht das Bauen sehr effizient. Eine Person am Kran und zwei Personen für die Montage auf der Baustelle reichen aus, um an einem Arbeitstag bis zu 200 qm Wandfläche zu errichten. Zudem gibt es sehr wenig Bauabfall zu entsorgen, da durch die Vorfertigung nichts mehr auf der Baustelle von Hand geschnitten werden muss.

Aufgrund seiner bauphysikalischen Eigenschaften ist Porenbeton das perfekte Material für den Wohnungsbau: Porenbetonsteine sind dampfdiffusionsoffen, schadstofffrei, hoch wärmedämmend und wärmespeichernd. Diese Eigenschaften wirken sich positiv auf das Raumklima aus und sorgen für stabile Raumtemperaturen und ein angenehmes Raumklima ‒ im Sommer wie im Winter.

Hervorragende Wärmedämmfähigkeit

Die hervorragende Wärmedämmfähigkeit von Porenbeton basiert auf seiner geringen Rohdichte und seiner Porenstruktur. Eine 36,5 cm dicke monolithische Wand aus Porenbeton hat einen Wärmedurchgangskoeffizient von U = 0,18 W/(m²K). Somit erfüllt sie die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetz (GEG) ohne jede Zusatzdämmung. Dank seiner Fähigkeit, Wärme wirksam zu speichern, punktet Porenbeton im Gegensatz zu Holz auch beim sommerlichen Wärmeschutz. Die Wärmespeicherkapazität einer Außenwand aus Porenbeton ist um rund 25 % höher als die einer Holzrahmenkonstruktion mit ähnlichen U-Werten. Dieser gute Schutz vor solarem Wärmeeintrag ist ein großer Vorteil von Porenbeton. Denn vor allem im Dachgeschoss entstehen häufig unangenehm hohe Temperaturen, die die Wohnqualität in den heißen Sommermonaten erheblich beeinträchtigen. Am besten kommt die Speicherkapazität des Porenbetons zur Wirkung, wenn die komplette Konstruktion, also Wand, Decke und Dach in dem Baustoff ausgeführt werden. Somit hat man eine homogene Hülle, die massiv und trotzdem leicht ist und erhält ein angenehmes Raumklima.

Brandschutz? Kein Problem!

Besonders beeindruckend sind die Brandschutzeigenschaften von Porenbeton. Wird ein Gebäude um ein oder zwei Geschosse aufgestockt, führt dies in der Regel dazu, dass sich die Gebäudeklasse ändert. Für Porenbetonkonstruktionen stellt dies keine Einschränkung dar. Porenbeton ist ein nicht brennbarer Baustoff der höchsten Brandschutzklasse A1 gemäß DIN 4102 bzw. DIN EN 13501-1. Jegliche Anforderungen an den Brandschutz des Mauerwerks lassen sich ohne zusätzliche Maßnahmen problemlos erreichen.

Schallschutz

Auch beim Schallschutz kann sich Porenbeton sehen lassen. Durch die homogene Verteilung der Luftporen im Baustoff, welche dämpfend wirken, wird eine gleichmäßige Schalldämmung in alle Richtungen erreicht. Wie auch für die Vermeidung von Wärmebrücken ist hier die durchgängige Verwendung von Porenbeton in Wänden, Decken und Dachflächen besonders vorteilhaft. Mit monolithischen Außenwandkonstruktionen aus Porenbeton lässt sich ohne zusätzliche Maßnahmen ein hervorragender Schutz gegen Außenlärm erzielen.

Das Bauen mit Porenbeton erfüllt auch die in unserer Zeit so wichtigen Umweltschutz- und Nachhaltigkeitskriterien.

CO2-Bilanz und Recarbonatisierung

Seine gute CO2-Bilanz, also die Bewertung der Emissionen, die bei Herstellung, Errichtung, Betrieb sowie bei Um- und Rückbau und bei der Entsorgung entstehen, erreicht Porenbeton unter anderem durch die Recarbonatisierung. Dies ist ein natürlicher Prozess, der CO2 langfristig im Material bindet: Während der Lebensdauer eines Gebäudes aus Porenbeton wird ein erheblicher Teil des bei der Produktion freigesetzten Kohlendioxids wieder aufgenommen und im Material gespeichert. Dabei wird das CO2 im Gegensatz zu Holzabfällen dauerhaft eingeschlossen. Das bedeutet, dass es auch nach dem Abriss nicht freigesetzt wird. Holz dagegen wird nach dem Abriss in der Regel verbrannt, wodurch es zu CO2-Emissionen kommt. Mehr zu diesen Thema erfahren Sie im Xella Nachhaltigkeitsbericht 

Wiederverwertung und Recycling

Am Ende des Lebenszyklus gibt es für Porenbeton-Bauwerke dann zwei nachhaltige Szenarien: Die Wiederverwertung und das Recycling. Xella betreibt bereits in einigen Werken eine Wiederverwendung von Porenbeton. Hierfür werden Produktions- oder Schnittreste aufbereitet und wieder in die Produktion zurückgeführt. Dies spart wertvolle Primärrohstoffe. Darüber hinaus gibt es in Deutschland seit 2015 ein Rückgabesystem für Verschnittreste, die auf den Baustellen anfallen. Somit entfallen auch die sonst üblichen Gebühren bei Entsorgungsfirmen.

Nahezu ohne Verschnitt

Nahezu ohne Verschnitt lassen sich Bauprojekte realisieren, die mit digital vorgeplanten Großformaten erstellt werden.

Mit den raumhohen Ytong-Systemwandelementen lässt sich Bauabfall vermeiden, da durch die Vorkonfektionierung keine Steine vor Ort geschnitten werden müssen. Hierfür wird ein 3D-Gebäudemodell des planenden Büros idealerweise direkt in die Xella-Planungssoftware eingelesen und die Einzelelemente passgenau im Xella-Werk erstellt. Darüber hinaus ist es aber ebenso möglich, hierbei mit konventionellen 2D-Plänen zu arbeiten – falls kein BIM-Planungsmodell vorliegt. Dies spart Arbeitszeit auf der Baustelle und Baukosten durch die exakte Bemessung der zu liefernden Ytong-Systemwandelemente. Außerdem erleichtert diese ergonomische Bauweise die körperlich schwere Arbeit auf der Baustelle erheblich.

Digitale Planung - Vorkonfektionierte Elemente auf der Baustelle

Durch die digitale Planungsunterstützung und die objektbezogene Produktion im Ytong-Werk verkürzt sich die Bauzeit mit geschosshohen Porenbetonelementen deutlich.

Digitale Planung leicht gemacht

Diese deutliche Verkürzung der Bauzeit ist vor allem bei Baumaßnahmen in bewohnten Gebäuden ein großer Vorteil. Denn jede Woche und jeder Monat mehr, den die Baustelle unnötig läuft, verursachen weiteren Lärm und erhöhen Stressfaktoren (z.B. die Staubbelastung durch das Schneiden konventioneller Systemsteine) für die Bewohnerschaft. Ein zügiger Bauablauf bei Aufstockungen sollte also neben wirtschaftlichen Gründen auch unter diesem Aspekt stets das Ziel sein. Viele Architekturbüros nutzen bereits die Vorteile des digitalen Planungsservice. Vom Entwurf über die Werkplanung bis hin zum vollständigen Bauwerk kann das 3D-Modell gemeinsam mit den Baubeteiligten abgestimmt, angepasst und optimiert werden. Xella bietet die Möglichkeit, das 3D-Modell einer geplanten Aufstockung von der Technical Service Abteilung überprüfen zu lassen (inklusive einer Kollisionsprüfung). Nicht zuletzt führt die digitale Planungsunterstützung zu einer besseren Baustellenlogistik und senkt durch kürzere Bauzeiten und Reduktion von Planungs- und Baufehlern die Baukosten.

Fazit: Hochwertige Aufstockung mit Porenbeton

 

  • Die Aufstockung von Bestandsbauten ist eine hervorragende Möglichkeit, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, ohne dass neue Flächen beansprucht werden müssen.
  • Mit Porenbeton lassen sich Aufstockungen schnell, einfach, energieeffizient und äußerst wirtschaftlich erstellen.
  • Dank optimaler bauphysikalischer Eigenschaften (geringes Gewicht, optimaler Wärme-, Schall- und Brandschutz) ist Porenbeton das perfekte Material für den Wohnungsbau.
  • Die unkomplizierte Planung, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die hervorragenden Produkteigenschaften machen Porenbeton zum Baustoff der Wahl für hochwertige Wohnarchitektur.
  • Digitale BIM-Planungsmodelle werden direkt bei Xella in der Produktion verarbeitet und ermöglichen die passgenaue Herstellung von Wand-, Boden- oder Deckenelementen. Das minimiert den Verschnitt und bedeutet weniger Müll auf der Baustelle.
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