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Aufstockung mit Porenbeton statt in Holzbauweise

Mehrgeschossiges Haus mit 2 aufgestockten Geschossen

Erst begehrt und dann verschmäht: Monotones Aussehen, begrenzter Komfort und wenig Raum für die Realisierung von individuellen Wohnideen sind verantwortlich für den schlechten Ruf der DDR-Plattenbauten. Wer konnte, suchte sich nach der Wende eine neue Wohnung. Raus aus der „Platte“!, hieß es vielfach. Der Leerstand war enorm. Vielerorts entschieden sich die lokalen Wohnungsbauunternehmen zum Abriss. Wie groß das Potential dieser typisierten Wohnbauweise jedoch tatsächlich ist, zeigte die Plauener Wohnungsbaugesellschaft mit der Modernisierung eines in Plattenbauweise erstellten Baukörpers. Dabei entstanden nicht nur Wohnungen mit modernem Komfort. Der Baukörper wurde gleichzeitig um zwei Etagen aufgestockt.

Porenbeton statt Holz - Brandschutz inklusive

Die Maßnahme sollte ursprünglich in Holzbauweise ausgeführt werden. Da mit Porenbeton jedoch ohne weitere Zusatzmaßnahmen die Brandschutzklasse F90 erreicht werden konnte, entschied sich der Bauherr, die Aufstockung als massive Konstruktion in einschaliger monolithischer Bauweise auszuführen. Zudem war wegen des relativ geringen Gewichtes der Porenbetonsteine eine zusätzliche Verstärkung der Bestandsfundamente nicht nötig. Außerdem konnten so ohne ergänzende Dämmmaßnahmen die Vorgaben der damals gültigen EnEV erfüllt werden.

Projekt

Die WbG Plauen mbH (Wohnungsbaugesellschaft Plauen mbH) ist einer der größten Investoren der Region. Fast eine halbe Milliarde Euro hat die 100prozentige Stadttochter seit ihrer Gründung im Jahr 1990 investiert, um einerseits den Wohnungsbestand fit für die Zukunft zu machen und andererseits neue Potentiale zu erschließen. Bestes Beispiel ist ein kurz vor der Wende in der Plauener Innenstadt entstandener Plattenbau, dessen standardisierte Typengrundrisse an den modernen Wohnbedarf angepasst wurden. Gleichzeitig konnte durch eine Aufstockung um zwei Etagen schnell und kostengünstig weiterer Wohnraum geschaffen werden, ohne dass Bodenflächen neu versiegelt oder hohe Bodenpreise gezahlt werden mussten.

1989 geplant und 1990 realisiert, war das Gebäude eines der letzten Plattenbauten der DDR. Mit Einraum-, Zweiraum-, und Dreiraumwohnungen, deren innen liegende Bäder und Küchen ohne Tageslicht waren, zudem ohne Aufzüge und Balkone fehlten den Wohnungen jedoch wesentliche Ausstattungsmerkmale, die heute selbstverständlich sind. Trotz einer hohen lokalen Nachfrage waren sie daher kaum zu vermitteln.

Plattenbau im Gerüst
Da die Bausubstanz des fünfgeschossigen Häuserblocks gut war, konnte sich die WbG Plauen nicht zum Abriss entschließen und entschied, die Wohnungen durch eine umfassende Modernisierung aufzuwerten und zu attraktiven Komfortwohnungen umzubauen.

Zusätzlicher Wohnraum durch Aufstockung

Da die Bausubstanz des fünfgeschossigen Häuserblocks gut war, konnte sich die WbG Plauen nicht zum Abriss entschließen und entschied, die Wohnungen durch eine umfassende Modernisierung aufzuwerten und zu attraktiven Komfortwohnungen umzubauen. Um ein marktgerechtes Angebot bieten zu können, wurde der Bau zunächst komplett entkernt und erhielt anschließend statt der standardisierten Typengrundrisse völlig neue, größere Aufteilungen mit geräumigen Tageslichtküchen und -bädern sowie Balkonen.

Die ehemals 76 Einheiten der Anlage wurden so zu 36 neuen, großzügigen Mietwohnungen zusammengefasst. Der der damit verbundene Wegfall von Wohnraum konnte zumindest teilweise durch eine Aufstockung um zwei Etagen kompensiert werden. Die neu entstandenen Wohneinheiten in den beiden aufgestockten Etagen waren das Highlight der Umbaumaßnahme. Sie profitieren besonders von einem offenen Grundriss mit großen Wohnzimmern und schönen Dachterrassen, die einen exklusiven Ausblick über die Stadt und die bewaldeten Hügel des Vogtlandes bieten. Alle Wohnungen sind mit dem Aufzug erreichbar und so groß, dass man sich dort auch bequem mit einem Rollstuhl bewegen kann. Mit zwei, drei und vier Zimmern sowie Größen zwischen 60 m² und 114 m² und barrierearmer Ausstattung sprechen sie eine breite Zielgruppe an. Gleichzeitig sorgten die zusätzlichen Stockwerke für eine neue Formensprache der Gebäude und ließen den Baukörper im städtischen Gesamtensemble viel attraktiver wirken.

Plattenbau im Gerüst im Zuge einer Aufstockungsmaßnahme
Die ehemals 76 Einheiten der Anlage wurden zu 36 neuen, großzügigen Mietwohnungen zusammengefasst.
Gebäude im Baugerüst
Der der damit verbundene Wegfall von Wohnraum konnte zumindest teilweise durch eine Aufstockung um zwei Etagen kompensiert werden.
Plattenbau mit zwei aufgestockten Etagen
Die neu entstandenen Wohneinheiten in den beiden aufgestockten Etagen waren das Highlight der Umbaumaßnahme.

Vorteile beim Brandschutz

Da der Bestandsbau nur über eingeschränkte statische Reserven verfügte, war die Aufstockung ursprünglich in Holzbauweise geplant. Dies hätte aber einen deutlich erhöhten Aufwand zur Erfüllung des geforderten baulichen Brandschutzes zur Folge gehabt. Aufgrund des 2-geschossigen Aufbaus hätte etwa die gesamte Holzkonstruktion in K260 gekapselt und ein zweiter Rettungsweg eingeplant werden müssen. Vor diesem Hintergrund erwies sich Ytong Porenbeton als wirtschaftliche Alternative, zumal die Kostenkalkulation einen etwa gleich großen finanziellen Aufwand aufwies. Die Anforderungen der Brandschutzklasse F90 konnten damit sofort und ohne weitere Maßnahmen erfüllt werden. Auch auf einen zweiten baulichen Rettungsweg konnte verzichtet werden.

Porenbeton mit besten Brandschutzeigenschaften

Hintergrund ist, dass Porenbeton als rein mineralischer Baustoff optimalen Schutz vor Feuer bietet, denn er ist nicht brennbar und wird entsprechend der DIN 4102 Teil 4 der höchsten Baustoffklasse A1 zugeordnet. Wände, die mit Ytong gebaut werden, sind im Brandfall standsicher. Maßgeblich für die hohe Sicherheitsqualität des Baustoffs sind Eigenschaften wie geringe Wärmeweiterleitung, Nichtbrennbarkeit und geringe Verformungen unter Hitzeeinwirkung. Da das Material im Brandfall den Flammen keine zusätzliche Nahrung bietet, verhindert es gleichzeitig die Brandausbreitung. Auch unter großer Hitzeeinwirkung werden keine schädlichen Emissionen abgesondert. Zusätzliche Brandschutzmaßnahmen sind nicht erforderlich.

Statische Gründe sprechen für den leichten Porenbeton

Zu den guten Brandschutzqualitäten gesellten sich statische Gründe, die die Entscheidung zu Gunsten von Porenbeton beeinflussten. Denn der vollmassive Baustoff Ytong verfügt über ein relativ geringes Gewicht, so dass eine zusätzliche Verstärkung der Bestandsfundamente nicht nötig war. Gleichzeitig konnte mit der massiv gebauten, monolithischen Außenwandkonstruktion eine Ausführungsqualität gewährleistet werden, die dem gehobenen Anspruch dieses Projektes entsprach.

Niedriger Energiebedarf durch hochwärmedämmenden Porenbeton

Die massive monolithische Außenwandkonstruktion aus hochwärmedämmenden Ytong Steinen bot zudem die Voraussetzung für einen niedrigen Energiebedarf, um die Nebenkosten zu reduzieren. Auch ohne zusätzliches Wärmedämmverbundsystem erfüllte die Konstruktion die Vorgaben der damals gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV).

Die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Ytong Porenbeton gewährleistete gleichzeitig ein angenehmes Raumklima, das Temperaturschwankungen ausgleicht. Damit konnte sichergestellt werden, dass auch an besonders heißen Tagen im Sommer in den beiden neuen oberen Etagen das gleiche angenehme Raumklima herrscht, wie in den darunter liegenden Wohnungen.

Erhöhter Schallschutz

Ytong Porenbeton für Wände und Dach- und Deckenplatten

Auch in der Verarbeitung erwies sich der Baustoff Ytong als wirtschaftliche Alternative. Die Wände wurden mit 24 cm dicken Ytong Steinen erstellt. Für den Fußboden der ersten aufgestockten Etage sowie für die Zwischendecke zum darüber liegenden Geschoss kamen Ytong Deckenplatten zum Einsatz, für den finalen oberen Abschluss Ytong Dachplatten.

Silka Kalksandstein für Wohnungstrennwände

Die Kombination mit 24 cm dicken Silka Kalksandsteinen für Wohnungstrennwände sowie für die Wände zum Treppenhaus und zu den Aufzugschächten sorgte dafür, dass auch die Anforderungen an den erhöhten Schallschutz erfüllt werden konnten.

Ytong und Silka - Eine gute Kombi

Beide Baustoffe verfügen über das gleiche stofflich-chemische Grundsystem, so dass damit eine insgesamt homogene Gebäudekonstruktion erstellt werden konnte. Wie Porenbeton wird auch Kalksandstein auf Basis der natürlichen Rohstoffe Sand, Kalk und Wasser hergestellt. Da die Baustoffe bauphysikalisch sehr ähnlich reagieren, war dies auch ein Beitrag, um Spannungen innerhalb des Bauwerks zu vermeiden und der Gefahr von Rissbildungen vorzubeugen.

Um den Schallschutz zwischen den Geschossen zu gewährleisten, wurde auf der Zwischendecke eine Schicht von fünf Zentimetern Aufbeton eingebracht.

Tragendes Stahlgerüst als Basis

Basis für die gesamte Konstruktion der beiden neuen Etagen ist ein tragendes Stahlgerüst, das auf der oberen Geschossdecke des Bestandsgebäudes montiert wurde. So konnten die Lasten der Grundrisse der beiden aufgestockten Etagen auf das tragende 6-Meter-Raster des Bestandsbaus verlagert werden. Die Ausführungsstatik der Decken- und Dachplatten für die gesamte Aufstockungsmaßnahme erfolgte durch Xella.

Plattenbau mit Aufstockung um zwei Etagen
Die zusätzlichen Stockwerke sorgten für eine neue Formensprache der Gebäude und ließen den Baukörper im städtischen Gesamtensemble viel attraktiver wirken.
Aufgestockte Etagen des Plattenbaus
Die neu entstandenen Wohneinheiten profitieren besonders von einem offenen Grundriss mit großen Wohnzimmern und schönen Dachterrassen.
Gesamtgebäude mit zwei aufgestockten Etagen
Die Maßnahme war nicht nur für den engen Wohnungsmarkt ein Gewinn sondern entpuppte sich auch als optisches Plus.
Ehemaliger Plattenbau modernisiert mit zwei aufgestockten Etagen
Der Vermieter, die WbG Plauen mbH, profitierte von einem nicht zu unterschätzenden Plus an gut vermietbarer Wohnfläche.

Fazit

Als Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung erwies sich in der Plauener Innenstadt die Modernisierung eines Plattenbaus aus den letzten Jahren der ehemaligen DDR. Dabei wurden im Bestandsbau die Grundrisse zu komfortablen, marktgerechten Wohneinheiten zusammengefasst. Der damit entfallene Wohnraum konnte zumindest teilweise durch Aufstockung kompensiert werden. Die Maßnahme war nicht nur für den engen Wohnungsmarkt ein Gewinn sondern entpuppte sich auch als optisches Plus.

Da Porenbeton nicht brennbar ist, wurde die Aufstockung in massiver Bauweise mit Ytong Steinen und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, in Holzbauweise ausgeführt. So mussten keine zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen ergriffen und kein zweiter Rettungsweg vorgesehen werden.

Auch die Verstärkung der Bestandsfundamente war dank des relativ geringen Gewichtes der Ytong Steine nicht nötig.

Nach Abschluss der Modernisierung freuten sich die Mieter über komfortable neue Wohnungen. Der Vermieter, die WbG Plauen mbH, profitierte von einem nicht zu unterschätzenden Plus an gut vermietbarer Wohnfläche.

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