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30.10.2020

Mehrfamilienhaus in Sarstedt

Das erste Geschoss eines Mehrfamilienhauses entsteht.

Ein Mehrfamilienhaus im niedersächsischen Sarstedt zeigt, wie auf den Trend des Wohnens im städtischen Umland schnell und kostengünstig reagiert werden kann.

Starke Nachfrage nach Wohnungen in Ballungsräumen

In den wirtschaftsstarken Städten Deutschlands sind Wohnungen ein begehrtes Gut: Es steht nur wenig freier Wohnraum zur Verfügung, die Mietpreise steigen weiter an, Platz für Neubauten findet sich nur selten. Viele Menschen weichen daher auf das Umland der großen Zentren aus und machen damit aus der Not eine Tugend. Denn das Wohnen außerhalb der Stadt hat viele Vorteile: Umgeben von der Natur, ruhiger, gesünder, einfach mehr Platz – und das auch noch zu günstigeren Preisen als in der Innenstadt. Gleichzeitig muss man auf die Annehmlichkeiten einer Großstadt nicht verzichten, wenn diese nur ein paar Minuten mit dem Auto oder der Bahn entfernt ist. Kein Wunder, dass Wohnen und Bauen in städtischen Speckgürteln immer beliebter wird. Ein idealtypisches Beispiel für diesen Trend: ein Mehrfamilienhaus in Sarstedt im Landkreis Hildesheim.

Drei Arbeiter montieren gerade ein Systemwandelement mithilfe eines Krans.
Mit den großformatigen Bauteilen können die Arbeiter*innen täglich ein Geschoss des Mehrfamilienhauses errichten.

Zwischen Stadt und Natur – Wohnungen in idealer Lage

Zwischen der Großstadt Hildesheim und der niedersächsischen Hauptstadt Hannover liegt die 19.000 Einwohner-Gemeinde Sarstedt. Der Ort ist über die Autobahn A6 gut angebunden und jeweils nur etwa 14 km bzw. 21 km von den beiden größeren Städten entfernt. Auch die Natur ist von Sarstedt aus schnell zu erreichen: Es braucht nur wenige Minuten mit dem Auto oder Fahrrad und schon befindet man sich im Naturschutzgebiet Südliche Leineaue.

Naherholung und Stadtleben beieinander – eine Kombination, die sehr gut ankommt. Daher wurde hier 2018 neuer Wohnraum geschaffen: In Sarstedt entstand vor zwei Jahren ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt sechs Wohnungen mit einer Größe von 80 bis 100 m². Durch die schöne Lage im Grünen und im Schnittpunkt zweier großer Städte waren bereits alle Wohnungen zu Baubeginn vergeben. 

Schlicht und modern

Die Ausstattung entspricht mit Fliesenböden in Küche, Wohn-Essbereich, Flur und Bädern einem gehobenen Standard. Alle Wohnungen sind barrierefrei konzipiert. Ein Aufzug bringt die Bewohner in ihre Etage. Für die Autos der Mieter stehen auf dem rund 1000 m² großen Grundstück Stellplätze zur Verfügung. Fahrräder können in einem eigenen Schuppen untergebracht werden, der gleichzeitig Kellerfunktion für das nicht unterkellerte Haus hat.

Das gesamte Ensemble hat durch die weiße Fassade mit wenigen Farbakzenten ein bodenständiges Erscheinungsbild. Ein flach geneigtes Satteldach unterstreicht die moderne Optik. Alle Wohnungen haben nach Süden ausgerichtete Terrassen oder Balkone. Die Grundrisse sind großzügig, bodentiefe Fenster in allen Etagen sorgen für ein helles Ambiente.

„Wir wollten Wohnraum zu einem ordentlichen Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten.“
Manuela Weper
Inhaberin Planungsbüro für Hochbau Manuela Weper

Wirtschaftliche Bauweise

Die Außenwände und die tragenden Innenwände des Mehrfamilienhauses wurden mit 36,5 cm starken Systemwandelementen (SWE) bzw. Trennwandelementen erstellt. Dieses System ist besonders für Bauvorhaben geeignet, bei dem große tragende und nicht tragende Wandflächen schnell und effizient zugleich, jedoch ohne Abstriche bei der Qualität errichtet werden sollen. In der seriellen Bauweise von Reihen-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern sind vorkonfektionierte Porenbetonfertigteile ideal. Durch eine einfache Rasterplanung lässt sich zudem jeder Grundriss problemlos realisieren.
„Wir wollten Wohnraum zu einem ordentlichen Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten,“ erklärt die Bautechnikerin Manuela Weper, Inhaberin des beauftragten Planungsbüros. „Deshalb haben wir uns für ein großformatiges massives Bausystem aus Porenbeton, entschieden. So können wir kurze Bauzeiten realisieren und die Kosten niedrig halten.“

Wenige standardisierte Arbeitsschritte

Die SWE wurden speziell für das Projekt im Werk vorgefertigt. Nach der Anlieferung auf der Baustelle konnte das Team des ausführenden Bauunternehmens sofort mit dem Setzen der Porenbetonelemente beginnen – weitere Bearbeitungsschritte wie Zuschnitt sind nicht erforderlich. 
Die weitere Verarbeitung ist denkbar einfach und erfordert wenige standardisierte Schritte: Nach dem Auftragen einer Mörtelschicht wird das jeweilige Element mit einem Hebegerät, in der Regel ein Minikran, ausgerichtet und platziert. Unmittelbar kann dann das nächste Element folgen. Die Elemente sind raumhoch, mit einem Hub ist also die ganze Wandhöhe gesetzt. So kann die Bauzeit auf zehn Minuten pro Quadratmeter verkürzt werden. Das Erdgeschoss eines Doppelhauses mit einer Wandfläche von 110 m² kann von zwei Monteur*innen und einem*einer Kranfahrer*in nur einem Arbeitstag erstellt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Oberflächen der SWE sind sehr glatt und bilden einen hervorragenden Putzgrund, sodass sie sich mit nur wenig Dünnbettmörtel verspachteln lassen. 

Mithilfe eines Krans werden die Porenbetonelemente an die richtige Stelle gehievt.
Alles bereit für den Einsatz: Die großformatigen Porenbetonsteine liegen durchnummeriert bereit. Der Kran ist an Ort und Stelle.
Arbeiter positionieren ein Systemwandelement.
Ausgleichsschicht und Sockel sind fertig – jetzt folgt ein raumhohes Element dem anderen. Und so entsteht ganz schnell ein ganzes Geschoss.
Zwei Arbeiter richten ein Systemwandelement genau aus.
Nochmal nachjustieren und dann sitzt das Element. Richtstützen helfen bei der vorläufigen Befestigung.
Mehrgeschossiges Gebäude bestehend aus Systemwandelementen
Dank der einschaligen Bauweise sind außer dem Verputzen keine weiteren Schritte notwendig.

Wärmedämmung und Brandschutz

Ein weiterer Vorteil der Bauweise sind die guten wärmedämmenden Eigenschaften der SWE. So konnten bereits in einschaliger Bauweise ohne zusätzliche Dämmung der Außenwände die Anforderungen der aktuellen Energie-Einsparverordnung (EnEV) erfüllt werden. Bauherr*innen sparen so in der Bau- wie in der Nutzungsphase und können sich zudem über niedrige Energiekosten freuen. Der Wartungsaufwand ist viel geringer als bei einem Wärmedämmverbundsystem. 

Die monolithische Bauweise mit Porenbetonelementen dient außerdem dem Brandschutz: Als rein mineralischer Baustoff bietet Porenbeton optimalen Schutz vor Feuer; er ist nicht brennbar und die Wände sind auch im Brandfall standsicher. Zudem werden auch unter extremer Hitzeeinwirkung keine Schadstoffe freigesetzt. 

Einfache Handhabung

Aufgrund ihrer vielen guten Eigenschaften und der schnellen Montage kommen großformatige Systemwandelemente immer häufiger zum Einsatz. Sie sind einfach und unkompliziert zu verbauen und damit auch für Hilfskräfte leicht zu handhaben. Dennoch sind sie noch kein Standard und für manche Bauunternehmen sind Umgang und Abläufe möglicherweise noch unbekannt. Hier kann ein*e Vorführmeister*in helfen. Diese*r kann auf der Baustelle zum Umgang mit SWE eine Schulung geben, bis das Team die Handgriffe kennt. So ist es auch bei dem Projekt in Sarstedt geschehen und nach nur kurzer Zeit waren die Arbeiter*innen eingespielt. Schließlich ist Arbeitszeit ein wesentlicher Kostenfaktor und diese kann durch eine rasche Einlernphase reduziert werden. 

Neuer Wohnraum in kurzer Zeit

Gerade für das städtische Umland, wo es immer mehr Menschen hinzieht, ist der Einsatz von Systemwandelementen sinnvoll. Die Qualitätsansprüche werden erfüllt und nach kurzer Zeit sind die Häuser bezugsfertig. Mit einer guten Planung und dem Bauen mit Großformaten kann zügig auf die steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum im städtischen Umland eingegangen werden. Das Mehrfamilienhaus in Sarstedt macht es vor.  

 

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